Der NaNoWriMo 2016 ist vorbei - zumindest für mich. Ich habe noch eine Woche Urlaub, bevor das Arbeitsleben mich wiederbekommt und werde diese Zeit nutzen, um ein paar liebe Freunde zu besuchen. Schreiben steht eher weniger auf dem Plan, daher gibt es schon jetzt ein erstes
Fazit:
Mein zweiter NaNo. Zusammen mit über 430.000 Autoren aus aller Welt, von denen schätzungsweise nur 45.000 bis zum Ende durchhalten werden, habe ich mich erneut in das Abenteuer gestürzt, in einem Monat 50.000 Wörter (entspricht etwa 200 Taschenbuchseiten) zu schreiben. Ich wusste, worauf ich mich einließ. Eine Riesenkiste Süßigkeiten und Kaffee war bereitgestellt, ein Wortzählkalender ausgedruckt, ein Plotboard mit den groben Handlungssträngen auf Karteikarten eingerichtet - und das Wichtigste: Familie und Freunde vorgewarnt. Nichts konnte schiefgehen. Dann der fulminante Start an Tag 1 mit 10.000 (zehntausend!!!) Wörtern. Der Sieg war quasi schon in Reichweite.
Dann: Plotlöcher, durch die ein Zug fahren könnte. Gefährliche Nähe zu einer Dreiecksbeziehung wie in Twilight *würg*. Keine Ahnung, wie das Finale ausgehen sollte. Kampf, Kampf, Kampf. Und Sieg am Ende. Eine fertige Rohfassung mit insgesamt etwa 72.000 Wörtern, ca. 300 Seiten, die ich jetzt auf 250 eindampfen werde. Eine fertige Rohfassung! Eine fertige Rohfassung, hatte ich das schon erwähnt? Das war es aber sowas von wert!
Rechnen wir mal: Als nebenberuflicher Autor freut man sich über durchschnittlich eine Seite pro Tag, oder? Dann braucht man fast ein Jahr für die Rohfassung allein. Je nachdem, wie sorgfältig man gearbeitet hat, stehen 3-20 Überarbeitungen an. Locker ein halbes Jahr, wenn man gut durchkommt. Wollen Leser zwei Jahre auf ein neues Buch warten? Nein! Auch bei G.R.R. Martin nicht! Also geht eigentlich nur NaNoWriMo.
Die Gemeinschaft nutzen, das gegenseitige Anspornen, das Gefühl, dass man nicht allein ist mit Zeit- und Plotproblemen. Staunen über die Wortzahlen der anderen, mitziehen und mitgezogen werden, freundschaftliche Wörterzahl-Wettrennen veranstalten. Oder so verrückten Kram wie den 10K-Tuesday, der hiermit zum festen Bestandteil der kommenden NaNos ausgerufen wird.
Auch, wenn ich allen, die zugehört haben (auch denen, die nicht zugehört haben) die Ohren vollgeheult habe, wie ich jeden Tag in der Story feststecke - es ist vorbei! Die Geschichte ist geschrieben und ich denke, sie kann mit den Überarbeitungen richtig gut werden. Einige Szenen bereiten mir jetzt schon Gänsehaut, und mit der Hilfe meiner Kolleginnen und Testleserinnen werde ich es alles schön feilen. Ich halte euch über die Überarbeitungsschritte auf dem Laufenden.
Vielen Dank an alle, die meinem Blog und meiner Autorenseite folgen und mich immer wieder anspornen, meine Finger über die Tastatur fliegen zu lassen und aus dem Nichts Geschichten entstehen zu lassen. Danke an die Facebook-Gruppen "NaNoWriMo 2016" für tägliche Motivation und "Recherchepool für Autoren" für schnelle Hilfe in einem Monat, wo man keine Zeit für konventionelle Recherchen hat.